Da auf den Kapitalmärkten seit einiger Zeit kaum noch attraktive Renditen zu erzielen sind und auch die Kursentwicklung an den Aktienbörsen nicht gerade vertrauenserweckend aussieht, entscheiden sich immer mehr Investoren für alternative Formen der Geldanlage. Neben Edelmetallen und Immobilien rückt dabei die Geldanlage in Kunstobjekten in den Interessenfokus. Dabei wird meist in Bilder und Grafiken, gelegentlich auch in Skulpturen investiert. Kunstwerke gelten als relativ krisensicher und leicht veräußerlich und beleihbar. Zudem ist auch der emotionale Aspekt nicht zu vernachlässigen, da viele Anleger vorzugsweise in Objekte investieren, die sie auch ästhetisch ansprechen. Soll ein Kunstinvestment auch unter Renditegesichtspunkten lukrativ sein, benötigt ein Investor eigene Fachkenntnisse oder kompetente, unabhängige Beratung durch Gutachter oder andere erfahrene Fachleute, die den Anleger ohne finanzielle Eigeninteressen bei der Auswahl passender Objekte unterstützen.
Zur richtigen Zeit in die lukrativsten Objekte investieren
Steht eine ausreichend hohe Investitionssumme zur Verfügung, sollte mit der Auswahl der passenden Objekte begonnen werden. Als Vorbereitung lohnt sich das Studium der Fachliteratur, insbesondere der Kataloge und Ergebnislisten bedeutender nationaler und internationaler Auktionshäuser. Aus diesen Daten lassen sich globale Trends ablesen. So ist gegenwärtig besonders Nachkriegs- und Gegenwartskunst besonders gefragt, während Gemälde der sogenannten Alten Meister in der Preisentwicklung eher stagnieren oder sogar rückläufig sind. Nicht selten kommt es zu einer spektakulären Tendenzwende, wie sie sich etwa bei Werken des Expressionismus einstellte, die in den 80er und 90er Jahren einen Hype erlebten, während derzeit vielfach Preisrückgänge zu konstatieren sind. Da die global agierenden Auktionshäuser Christie’s und Sotheby’s ihre wichtigsten Kunstversteigerungen im Frühjahr und Herbst veranstalten und auch die europaweit führenden Kunstmessen (u.a. Art Cologne Köln, TEFAF Maastricht, Art Basel) meist in diesen Jahreszeiten stattfinden, können sich potentielle Anleger an den dortigen Preisnotierungen orientieren und den Zeitpunkt für ihr eigenes Investment entsprechend wählen. Je nach verfügbarem Kapital lohnt sich der Erwerb von Originalbildern oder Grafiken deutscher Künstler wie Gerhard Richter, Sigmar Polke oder Jörg Immendorf oder von US-Künstlern wie Keith Haring, James Rizzi und Jeff Koons. Auch Fotokunst liegt im Trend.
Die Kunstsammlung richtig strukturieren
Wer Kunst vorwiegend unter Anlagegesichtspunkten kauft, sollte berücksichtigen, dass Kunst und Künstler gelegentlich Modetrends unterliegen, sodass abrupte Preisausschläge nach oben, aber auch nach unten möglich sind. Gegen solche Risiken schützt am besten eine breite Diversifikation in bezug auf Kunstform und Künster. Neueinsteiger beginnen meist mit Grafiken international bekannter Künstler. Manchmal lohnt sich jedoch auch ein von Beratung begleitetes Investment in Werke noch weitgehender unbekannter Künstler, deren Werke aber bereits in Galerien ausgestellt werden.
Kunstwerke als Kreditsicherheit
Bei plötzlich entstehenden, kurzfristigen finanziellen Engpässen können werthaltige Objekte renommierter Künstler zudem als Sicherheit für einen schnell erhältlichen Pfandkredit eingesetzt werden, beispielsweise bei Valendo, bei dem die Darlehenssumme rasch wieder zurückgezahlt und das Kunstobjekt wieder ausgelöst werden kann.