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Martinstag – Ein Tag für das Bedürfnis nach Mitmenschlichkeit

Sankt Martin
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Der heutige Martinstag wird besonders in katholisch geprägten Regionen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Teilen der Niederlande und Belgiens gefeiert. Der Tag erinnert an den heiligen Martin von Tours (Sankt Martin), der als Soldat der römischen Armee und später als Bischof von Tours in Frankreich lebte und wegen seiner Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft verehrt wird.

Der als Sankt Martin bekannte Martin von Tours, war ein bedeutender christlicher Heiliger und Bischof, der im 4. Jahrhundert lebte. Geboren wurde er im Jahr 316 oder 317 in Savaria, dem heutigen Szombathely in Ungarn. Als Jugendlicher trat er zunächst als Soldat in die römische Armee ein, später wurde er jedoch zum Bischof von Tours in Frankreich und lebte ein Leben voller Bescheidenheit und Hingabe an die Armen.

Die Legende des heiligen Martin

Die bekannteste Legende über Sankt Martin ist die Geschichte vom geteilten Mantel. Martin begegnete auf einem Ritt im Winter einem armen, frierenden Bettler, der kaum bekleidet am Wegesrand saß. Martin zögerte nicht, zog sein Schwert und teilte seinen Soldatenmantel in zwei Hälften, um eine Hälfte dem Bettler zu geben. In der Nacht darauf, so heißt es, erschien ihm Christus im Traum und trug die Hälfte seines Mantels, die er dem Bettler gegeben hatte. Diese Vision bestärkte Martin in seinem Glauben und führte ihn schließlich dazu, die Armee zu verlassen und sich voll und ganz dem christlichen Dienst zu widmen.

Martins Weg zum Bischof

Martin führte ein Leben in großer Bescheidenheit und setzte sich stark für Nächstenliebe ein. Er zog sich oft zurück, lebte teilweise in Armut und gründete einige der ersten Klöster in Gallien (dem heutigen Frankreich). Trotz seiner Bescheidenheit wurde er von der Bevölkerung und der Kirche als Bischof von Tours berufen. Er soll sich sogar zunächst versteckt haben, um der Ernennung zu entgehen, wurde jedoch entdeckt und schließlich doch zum Bischof geweiht.

Als Bischof war er besonders beliebt wegen seiner Freundlichkeit, seines Glaubens und seiner Nähe zu den Armen. Er reiste durch seine Diözese, predigte, heilte Kranke und setzte sich für die Bekehrung und Missionierung der Bevölkerung ein. Martin starb am 8. November 397, und sein Gedenktag, der 11. November, wurde zu seinem Namenstag. In Frankreich und anderen Ländern Europas wurde er bereits bald nach seinem Tod als Heiliger verehrt.

Bedeutung und Brauchtum um Sankt Martin

Sankt Martin wird heute in vielen Ländern Europas verehrt, und sein Gedenktag ist mit einer Reihe von Traditionen verbunden, besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Zu den bekanntesten Bräuchen gehören die Martinsumzüge mit Laternen, bei denen Kinder oft in Begleitung eines „Sankt Martin“ zu Pferd durch die Straßen ziehen. Diese Laternenumzüge symbolisieren Licht und Hoffnung und erinnern an Martins Nächstenliebe. Martinsmotive wie die Martinsgans und das Teilen von Weckmännern und Gebäck prägen ebenfalls das Fest.

Symbolik und Werte

Sankt Martin steht symbolisch für Mitgefühl, Nächstenliebe und die Bereitschaft, mit anderen zu teilen. Seine Legende inspiriert dazu, besonders in der dunklen Jahreszeit an die weniger Begünstigten zu denken und Mitmenschlichkeit zu zeigen.

Diese starke Verkörperung von Barmherzigkeit und Mitmenschlichkeit hat dazu geführt, dass sogar weit über die katholischen Grenzen hinaus Sankt Martin wahrgenommen und als Vorbild anerkannt wird. So gedenkt beispielsweise auch die muslimische Welt mal mehr, mal weniger dem Wirken des heiligen Martins. Die Geschichte vom geteilten Mantel vermittelt uns allen eine kraftvolle Botschaft darüber, dass selbst kleine Gesten der Freundlichkeit eine große Wirkung haben können.

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