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Rezension: Gefallene Engel – Ein Fall für Sakari Koskinen von Seppo Jokinen

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Nach meinem Filmtipp zum finnischen Meisterwerk Sisu bleibe ich bei meiner neuesten Rezension im schönen Finnland. Seppo Jokinens Kriminalroman Gefallene Engel ist ein packendes Werk aus der Kriminalroman-Reihe um den finnischen Kommissar Sakari Koskinen. Der Roman kombiniert eine düstere Mordgeschichte mit tiefgründigen Einblicken in das Leben des Ermittlerteams und die Gesellschaft im modernen Finnland.

Handlung

Im Mittelpunkt des Romans steht eine Mordserie, die die finnische Stadt Tampere erschüttert. Mit dem Fund eines toten querschnittsgelähmten jungen Mannes beginnt für Kommissar Koskinen und sein Team ein Wettlauf mit der Zeit, um die kaltblütige Serie zu beenden. Schnell konzentrieren sich die Ermittler auf die Engel von Hukka, deren enthusiastische Motorradfans scheinbar eine gemeinsame dunkle Vergangenheit haben. Aber auch die Pflegerin aus dem Heim des ersten Opfers scheint Geheimnisse zu haben.

Charaktere

Sakari Koskinen ist ein Ermittler, der sich durch seine Bodenständigkeit und Menschlichkeit auszeichnet. Jokinen schildert ihn als einen Mann, der nicht nur mit den Herausforderungen des Polizeialltags, sondern auch mit persönlichen Konflikten und dem Druck seines Berufs zu kämpfen hat. Seine Beziehung zu seinem Team verleiht der Geschichte eine besondere Dynamik, die von gegenseitigem Vertrauen, aber auch von Spannungen geprägt ist.

Die Nebenfiguren, insbesondere die Mitglieder von Koskinens Team, sind vielschichtig und glaubwürdig. Jokinen gelingt es, der loyale Kollegin Ulla Lundelin oder dem eigenwillige Praktikant Pekka Tiefe zu verleihen, sodass sie mehr als bloße Staffage für den Kriminalfall sind.

Atmosphäre und Stil

Gefallene Engel ist kein skandinavischer Mainstream-Krimi mit Gute-Laune-Urlaub-in-Skandinavien-Stimmung. Jokinen fängt die melancholische, einsame Stimmung Finnlands meisterhaft ein. Tampere dient nicht nur als Kulisse, sondern wird zu einem lebendigen, manchmal düsteren Charakter der Geschichte. Die Beschreibung der Umgebung spiegelt die Kälte und Dunkelheit wider, die sich auch in der Handlung und den Figuren zeigt.

Der Schreibstil ist prägnant und schnörkellos, was zur Intensität der Erzählung beiträgt. Jokinen spart nicht an Details, wenn es um die Polizeiarbeit oder die grausamen Aspekte der Verbrechen geht, bleibt dabei aber immer sachlich. Die Dialoge sind authentisch und tragen wesentlich zur Charakterentwicklung bei.

Fazit:

Gefallene Engel ist ein hochspannender, atmosphärischer und vielschichtiger Kriminalroman, der Fans von skandinavischer Spannungsliteratur begeistern wird. Seppo Jokinen verbindet eine klug konstruierte Handlung mit authentischen Charakteren und einer beklemmenden Atmosphäre. Für Leser, die Wert auf komplexe Figuren und tiefgründige Handlungen legen, ist dieser Roman eine klare Empfehlung. Jokinen beweist einmal mehr, dass er ein Meister des nordischen Noir ist. Gefallene Engel bietet nicht nur Krimispannung, sondern auch literarischen Tiefgang – ein echtes Highlight in der Sakari-Koskinen-Reihe.

Die 400-seitige gebundene Ausgabe ist am 30. August 2014 im ars vivendi verlag erschienen (ISBN: 978 3869134680)

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