Einer der größten Mitstreiter (neudeutsch: Big Player) im deutschen Buchmarkt hat im immer härter werdenden Verlags- und Mediengeschäft das Handtuch geworfen. Am vorigen Freitag hat die Augsburger Verlagsgruppe Weltbild bei Amtsgericht einen vorläufigen Insolvenzantrag gestellt.
Die 1949 aus dem katholischen Zeitschriftenverlag Winfried-Werk heraus gegründete Verlagsgruppe gehört einer Gruppe aus zwölf deutschen römisch-katholischen Diözesen, dem Verband der Diözesen Deutschlands sowie der in Berlin ansässigen katholischen Soldatenseelsorge. Neben der Thalia-Gruppe und den Mayerschen Buchhandlungsketten gehört die Verlagsgruppe Weltbild mit seinen Weltbild-, Hugendubel- und Jokersfilialen zu den größten Buchhandelsfilialisten in Deutschland. Auch die Buchhandlungen der Warenhauskette Karstadt werden als ShopInShop-System von Weltbild betrieben. Zusätzlich hat die Verlagsgruppe im Katalog- und Onlinegeschäft zunehmend mitgemischt. Im Online Buchgeschäft ist die Verlagsgruppe Weltbild mit rund 240 Millionen Euro Umsatz auf dem zweiten Platz hinter dem Weltkonzern Amazon mit 1 Milliarde Euro. Zusätzlich ist die Verlagsgruppe Weltbild unter anderem noch mit dem Online Spielwarenshop kidoh.de und einer Beteiligung an buecher.de im Internet präsent.
Über die Gründe der Insolvenz ranken sich nun viele Gerüchte. Laut Focus sollen kirchenpolitische Kämpfe innerhalb der Bistümer auf dem Rücken der Verlagsgruppe ausgefochten worden sein. Naheliegend ist aber auch Fehlmanagement beim immensen Wachstum der letzten Jahre.
Fakt ist, dass rund 7.000 Mitarbeiter um ihren Job bangen werden. Es bleibt zu hoffen, dass es Investoren gibt, die die Verlagsgruppe weiter führen werden.