Alles andere als Müll ist der 13. Fall vom Kasseler Hauptkommissar Paul Lenz. Der Mord an den Immobilienentwickler und Sportmäzen Dominik Rohrschach ist der Start eines temporeichen und spannenden Kriminalromans über Korruption und Machtmissbrauch. Vor fast drei Monaten versprach ich Euch eine Rezension dieses Kriminalromans. Hier ist sie nun endlich.
Paul Lenz und sein Kollege Thilo Hain müssen den Tod von Dominik Rohrschach klären, dessen Leiche aus der Fulda gefischt wurde. Die Ermittlungen gestalten sich als schwierig, denn die geschäftlichen Beziehungen des Immobilienentwicklers zu den höchsten Ämtern der kommunalen Abfallentsorgung sind dubios und schwer zu durchschauen. Auch macht sich die Witwe Angelika Rohrschach mit ihrem Verhalten sehr verdächtig und so treten die beiden Ermittler zuweilen auf der Stelle.
Matthias P. Giberts Kassel-Krimi Müllhalde ist ein sehr authentischer Krimi mit einer unterhaltsamen Prise Lokalkolorit. Eingefleischte Nordhessen müssen sicherlich gelegentlich schmunzeln, wenn Sie vom Eishockeymäzen oder vom türkischen Dauerkriminellen zwischen Kassel und Istanbul lesen. Eventuelle Ähnlichkeiten sind natürlich rein zufällig und nicht beabsichtigt?! Allerdings sind die geografischen und personellen lokalen Anspielungen nicht entscheidend für den Fall und so ist der Krimi auch für Leser außerhalb Nordhessens spannend und unterhaltsam zugleich.
Das Ermittlerteam ist sehr sympathisch, bodenständig und glaubhaft. Die Dialoge zwischen Paul Lenz und Thilo Hain sprießen vor Ironie und Komik. Hier und da sind die Wortduelle vielleicht etwas zu übertrieben flapsig und aufgesetzt; in der Regel kann sich der Leser ab das schmunzeln selten verkneifen. Der Fall selber ist sehr logisch, authentisch und vor allem aktuell gestrickt.
Fazit:
Müllhalde ist ein Rigionalkriminalroman nicht nur für Nordhessen. Das unterhaltsames Ermittlerduo, das straffe Tempo und das aktuelle und brisante Thema sorgen für ein abwechslungsreiches und spannendes Lesevergnügen, für das ich gerne vier von fünf Kreuzchen auf dem Kulturmeter vergebe.
Der 342-seitige Kriminalroman ist am 2. Juli 2014 im Gmeiner Verlag erschienen (ISBN: 978-3-8392-1596-8).
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