Heute vor 40 Jahren, am 8. Januar 1973, revolutionierten kleine bunte Puppen die deutsche Fernsehlandschaft. Erstmals flimmerten Ernie und Bert mit ihren Freunden aus den Röhrenfernsehern der deutschen Wohnzimmer. Was in den USA schon zur alltäglichen Kinderunterhaltung und auch -pädagogik zählte, versuchte nun in der konservativen deutschen Fernsehlandschaft seinen Platz zu finden. Um den aktuellen hohen Stellenwert in der Unterhaltung und der Pädagogik genießen zu können, mussten Krümelmonster & Co. viele Hürden nehmen und Aufklärungsarbeit in eigenem Interesse leisten.
Nur Gossenfernsehen aus Amerika?
Nur schrittweise konnte sich das neue und gar nicht ordentliche Fernsehformat den Weg durch die einzelnen deutschen Fernsehlandesanstalten erkämpfen. Bis auch das Bayerische Fernsehen seinen Segen gab und den Kindern aus dem Alpenbundesland die Müll-, Krach und Unordnung liebenden Figuren zumuten konnte, verging einige Jahre. Doch der Siegeszug der bunten Puppen war schlussendlich nicht zu stoppen.
Prädikat: Besonders Wertvoll!
Heute steht die Sesamstrasse als Synonym für modernes und kindgerechtes pädagogisches Fernsehen. Zunächst lernten die Kinder von Graf Zahl die Zahlen und vom Buchstabenhehler Schlemihl („He, Du!“ – „Wer, ich?“ – „Psssst! Genaaaau…“) das Alphabet. Heute werden soziale Missstände und sogar der Krieg im Irak kindgerecht erklärt. Und das alles ohne politische, religiöse oder ethnische Motivation. Im Vordergrund steht immer nur das Kind!
Herzlichen Glückwunsch vom Kulturpfleger! Auf die nächsten 40 Jahre!